Im Vergleich mit Messern aus anderen Regionen Frankreichs ist die Linienführung eines Laguiole schlank und elegant… ungewöhnlich filigran für ein Messer, das in einem bäuerlichen Umfeld zuhause ist, welches im Wesentlichen aus Bauern und Viehzüchtern bestand oder aus Routiers, die als fahrende Händler mit ihren Ochsen- oder Eselskarren durch die Lande zogen und mit den Erzeugnisse ihrer Heimat Handel trieben.
Man sollte meinen, daß Messer für eine solche Zielgruppen nicht so elegant sein dürften wie es Laguioles nun mal sind. Aber das Überraschende ist, daß ihr schlanker Griff so gut in der Hand liegt und den Linien der Hand so perfekt folgt, daß es nicht kräftiger sein dürfte.
Unbestritten ist auch, daß bis heute keines der zahlreichen Messer Frankreichs die Architekten, Designer und Kreativen so sehr zu einer Auseinandersetzung reizte. Eine mögliche Antwort auf diese Frage liegt wahrscheinlich genau in dieser Besonderheit, seiner ungewöhnlich eleganten Linienführung.
Die Geschichte der Laguioles wird uns seit Jahren in den Märchen und Legenden erzählt, wie sie in der Landbevölkerung des Aubrac kursieren und wie sie die Schmiede in Umlauf brachten. Es war einmal …
- 1828 schuf ein junger Schmied mit Namen Pierre-Jean Calmels ein Messer, das wegen seiner schlanken Linie, seiner Eleganz und seinen ausgewogenen Proportionen bald zum beliebtesten Messer Frankreichs wurde.
- das Laguiole ist eine Kreuzung aus dem im Aubrac gebräuchlichen Dolch Capuchadou und einem in Spanien beheimateten Messer namens Navaja, welches die fahrenden Händler auf ihren Reisen entdeckten und mitbrachten.
- manche sagen, richtige Taschenmesser zum zusammenfalten, also mit Ressort im Rücken, hätten bis dahin nicht existiert. Die Erfindung des modernen Taschenmessers sei eine Erfindung der Schmiede in Laguiole.
- das Croix Berger, die Hirtenkreuz genannte Verzierung aus kleinen Metallstiftchen auf dem Griff, diente einst den Hirten für ein Stoßgebet, wenn sie die gefahrvollen Nächte bei den Tieren auf der Weide durchwachten. Es muß ganz präzise aus 7 Nägelchen bestehen, sonst ist es nicht echt, denn es symbolisiert die Wochentage.
- die Fliege auf dem Ressort ist keine Fliege, sondern das Wappentier Napoléons, also eine Biene. Nur den Schmieden in Laguiole habe der Empereur das Recht verliehen, sein Wappentier auf ihren Messern abzubilden, denn in seinen Schlachten hatten sie sich besonders tapfer geschlagen ...
All das schmeichelt den Erzählern, ist charmant, hat mit der historischen Wahrheit aber nichts zu tun, wie wir heute wissen.
Trotzdem sollten wir solche Geschichten genießen wie sie die Welt der Laguioles ausschmücken, denn über kein anderes Messer erzählt man sie sich so zahlreich. Und Frankreich kennt über sechzig verschiedene traditionelle Taschenmesser! Manche jünger, manche aber auch viel älter als das Laguiole.
Wir können neben den Legenden aber auch die historisch korrekte Geschichte mit den exakten Daten kennenlernen, wie sie seit kurzem bekannt ist:
- die erste Schmiede, die 1828 in dem Dorf Laguiole gegründet wurde, war die Schmiede Moulin; der Schmied Jean-Pierre Calmels, der das Messer 1828 erfunden haben soll, ließ sich hier erst ein Jahr später, nämlich 1829, nieder, zeitgleich mit dem Schmied Glaize. In den Jahren darauf folgten weitere Schmiede, die sich in Laguiole ansiedelten.
- für viele war nie recht verständlich, daß ausgerechnet ein blutjunger Schmied wie Pierre-Jean Calmels (nach der Geschichte anno 1828) im Alter von nur 16 Jahren ein Messer mit so perfekten Linien "erfunden" haben sollte. Also kein gestandener Schmied mit handwerklicher Erfahrung oder ein erfahrener Handwerker mit entwerferischem Know-How? Das Messer soll sofort in seiner fertigen, endgültigen Form entstanden sein, dazu aus einem Navaja entwickelt, das konstruktiv anders ist und einem feststehenden Dolch, dem Capuchadou? Ohne Zwischenschritte in der Entwicklung? Erfahrene Entwerfer und Messermacher läßt das zweifeln.
- die Biene Napoléons auf dem Ressort. Napoléon wurde im Jahr 1815 abgesetzt und mit seiner Absetzung und Verbannung mußten auch alle seine Insignien vernichtet werden (siehe die Wiederentdeckung des Sujet-Napoléon), und es war bei Strafe verboten, seine Insignien, also auch sein Wappentier, die Biene, weiterhin zu benutzen. Napoléon verstarb im Jahr 1825. Die ersten Schmiede ließen sich im Jahr 1828 in Laguiole nieder und die ersten Original-Laguioles entstanden um 1850 wie wir heute wissen ...
Christian Lemasson ist Historiker und Ethnograph. Er lebt im Aubrac in der Nähe von Laguiole und in Thiers. Aus einer Familie von Couteliers stammend stellte er die gleichen Fragen, befaßte sich 9 Jahre mit der Erforschung der Geschichte und Entwicklung der Messer aus Laguiole und seiner Schmiede und veröffentlichte seine Forschungsergebnisse 2010 in dem Buch L'HISTOIRE DU COUTEAU DE LAGUIOLE. Im Rahmen seiner Forschung war es ihm gelungen, nicht nur die Dokumente in öffentlichen Archiven einzusehen. Er erhielt Zugang zu Privatarchiven, auch zu Archiven einiger nicht mehr existierenden Schmieden in Laguiole und in Thiers, deren Familien die Original-Dokumente aufbewahrt hatten. Die Ergebnisse seiner Arbeit erlaubten ihm die Rekonstruktion der Geschichte des Laguioles auf gesicherter wissenschaftlicher Basis.
Für alle, die die Geschichte vollständig lesen möchten: die deutsche Übersetzung für den Wieland-Verlag von Thomas Mößer haben wir sachkundig und beratend begleitet.
Hergestellt wurde dieses Messer von der Firma Au Sabot, mit dem Holzschuh als Markenzeichen. Au Sabot blickt auf eine 150-jährige und damit eine der ältesten Firmengeschichten in Frankreich zurück. Vor einigen Jahren wurde der Firma das Ehrenprädikat Patrimoine Vivant, lebendiges Kulturgut, verliehen.
Eine Spezialität der Firma sind die Laguioles à l'ancien, also auf alte traditionelle Art hergestellt, die man, wie das Laguiole Art Déco, seit Generationen auf den alten Werkzeugen und mit den alten Attributen herstellt.
Seit 1994 ist Au Sabot Mitglied der "Confrérie du Couté de Tié".
2008 wurde die Messerschmiede mit der Auszeichnung Entreprise du Patrimoine Vivant geehrt, die Manufakturen mit besonderem, traditionellen Wissen verliehen wird.
Länge zusammengeklappt: 12cm, Klinge: 9.5cm, geschweißte Biene, Griff aus Aluminium
Das Messer wird in einer schwarzen Schachtel mit einem Putztuch und einer ausführlichen Beschreibung geliefert.
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